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Mit Parylene beschichtete Mandrels für Ballonkatheter

November 14, 2023

Ein zuverlässiges Herstellungsverfahren für Ballonkatheter ist eine Grundvoraussetzung für die Effektivität vieler kritischer medizinischer Behandlungsmethoden, darunter beispielsweise für die Ballonangioplastie, das Einsetzen von Stents und die Verabreichung von Medikamenten, die Implantation von Transkatheter-Aortenklappen, die Atherektomie, Nieren-Denervierung und Laser-Ballonangioplastie. Diese minimalinvasiven Verfahren tragen erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität und der Sicherheit von Patienten bei, verkürzen die Genesungszeiten und senken die Behandlungskosten.

Ein Ballonkatheter besteht aus einem Polymerballon mit einem an beiden Ballonseiten angesetzten Katheter. Der Anschluss zwischen Ballon und Katheter wird mittels thermischer Kompression, RF-Schweißen oder Laserbearbeitung durch Hitze versiegelt. Unabhängig vom jeweiligen Verfahren muss bei jeder Verarbeitungsmethode im Katheter/Ballon-Paar eine harte Oberfläche vorhanden sein, damit eine feste und zuverlässige Verbindung entstehen kann, die dem hohen Druck bei der Behandlung standhält. Ein präzise angepasster Drahtmandrel wird durch den Katheter und den angeschlossenen Ballon eingeführt, um die Versiegelung vorzubereiten.

Diese Drahtmandrels werden in Längen von wenigen Zoll bis 120 Zoll eingeführt und bestehen in der Regel aus, für medizinische Zwecke eingestuftem Edelstahl. Hoch spezialisierte Varianten bestehen auch aus exotischen Legierungen, einschließlich Legierungen mit Formgedächtnis, die unter der Bezeichnung Nitinol bekannt sind. Nachdem die Verbindung hergestellt ist, müssen diese Mandrels aus der Vorrichtung herausgezogen werden, ohne dass sie stecken bleiben und ohne dass sie die neue Verbindung schädigen. Das Herausziehen wird durch eine permanente Beschichtung auf dem Mandrel erleichtert, die ein leichtes Ablösen ermöglicht. Für diese Zwecke wird im Allgemeinen eine Parylene- oder Polytetrafluoroethylen-Beschichtung, kurz PTFE, verwendet.

Bei ähnlichen Kosten werden mit Parylene- und PTFE-Beschichtungen vergleichbare Leistungsergebnisse erzielt, und beide Beschichtungen werden seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Allerdings werden mittlerweile zunehmend Bedenken geäußert bezüglich der Verwendung von Fluorpolymeren bei Anwendungen mit direktem oder indirektem Kontakt mit dem menschlichen Körper. PTFE-Produkte zählen zu den PFAS-Materialien und bilden eine der größten Untergruppen dieser Materialkategorie. Parylene N, die für Mandrels am häufigsten verwendete Parylene-Variante enthält dagegen weder Fluorstoffe noch andere Halogene.

Für viele Hersteller, die bisher PTFE-beschichtete Mandreldrähte verwendet haben und Bedenken bezüglich der Verwendung von PFAS haben, ist Parylene eine willkommene Beschichtungsalternative, die sich bereits vielfach bewährt hat und zuverlässige Ergebnisse ermöglicht. Parylene wird im Vakuum-Abscheidungsverfahren als konforme Beschichtung in einer ultradünnen, einheitlichen und adhäsionsfreien Folie aufgetragen. Parylene hat den zusätzlichen Vorteil, dass damit die komplexen Drahtformen und Konfigurationen, wie sie immer häufiger in hochentwickelten Kathetertechnologien verwendet werden, einheitlich beschichtet werden können.

Kontaktieren Sie SCS online oder telefonisch unter +49 (0) 7127 95554-0, wenn Sie an weiteren Informationen über die konformen Beschichtungsservices von SCS für den medizinischen Bereich interessiert sind.

Global Coverage Ausgabe 96, Herbst 2023


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